Mein Intervallfasten Erfahrung mit der 10in2-Methode
Einen Tag fasten, einen Tag essen oder die „Morgen darf ich essen, was ich will“-Diät: Ein Erfahrungsbericht
Als Fan vom Intervallfasten experimentiere ich immer mal wieder gerne mit den unterschiedlichen Formen intermittierenden Fastens. Durch den Entertainer Bernhard Ludwig bin ich auf die 10in2-Diät aufmerksam geworden.
Dabei handelt es sich um eine Variante des intermittierenden Fastens bei der im Wechsel einen Tag lang gefastet und einen Tag lang gegessen wird. Hier berichte ich über meine Erfahrung mit der Intervallfasten 10in2-Methode.
Der Entertainer hat mit dieser Variante des intermittierenden Fastens über 20 kg abgenommen und seine Gesundheit entscheidend verbessert. Seither propagiert er diese Form des Fastens in seinen Shows und dem Buch „Die Morgen-darf-ich-essen,-was-ich-will Diät“*.
Das machte mich neugierig. Im Januar 2017 beschloss ich, die 10in2-Diät einmal selbst auszuprobieren. Was ich dabei erlebte, erfährst Du hier.
Meine Intervallfasten 10in2-Diät startet
Es ist Dienstag, der 5.1., kurz nach 9 Uhr und mein erster Fastentag im Rahmen meiner „Einen-Tag- essen-einen-Tag-fasten-Challenge“ liegt hinter mir. Genau genommen befinde ich mich immer noch im Fastenmodus, da ich außer Wasser und Tee noch nichts zu mir genommen habe.
Inzwischen habe ich mehr als 33 Stunden gefastet und werde voraussichtlich vor meiner ersten Mahlzeit noch ein kleines Krafttraining machen.
Wie war mein erster Fastentag mit der 10in2-Methode?
Da ich bereits gut an tägliche Essenspausen von 14 bis 16 Stunden gewohnt bin, schon des Öfteren richtige Fastenkuren von 7 bis zu 17 Tagen gemacht habe und ich vor einigen Jahren zusammen mit Jens regelmäßig einmal die Woche 36 Stunden gefastet habe, fiel es mir gestern verhältnismäßig leicht zu fasten.
Ich habe darauf geachtet, ausreichend reines Wasser zu mir zu nehmen und am Morgen eine Tasse Grüntee getrunken.
Erst am Nachmittag, so gegen 16 Uhr, bekam ich Hunger und erlitt einen kleinen Stimmungseinbruch. Ich wurde müde, leicht reizbar und dachte darüber nach, meinen ersten Fastentag auf morgen zu verschieben und doch etwas zu essen.
Ich habe dann aber erst einmal 2 bis 3 Teelöffel Chlorella mit ausreichend Wasser getrunken und bin dann eine Runde mit unseren Hunden spazieren. Anschließend ging es mir wieder besser und ich war wieder motiviert durchzuhalten.
Ich habe es schon oft erlebt, dass die Zufuhr von Chlorella oder eine große heiße Tasse Tee mir über solche kleinen Fastenkrisen hilft und kann daher inzwischen ziemlich gelassen damit umgehen.
Gegend Abend hin steigerte sich meine Energie sogar wieder etwas und ich bekam noch mehr getan, als gedacht. Gegen 22 Uhr wurde ich dann jedoch sehr rasch ziemlich müde und verzog mich ins Bett. Ich muss wohl tief und fest geschlafen haben, denn als der Wecker um Viertel vor sechs klingelte, wollte ich partout nicht wach werden und habe noch etwas weitergeschlafen.
Jetzt sitze ich am PC und fühle mich frisch und erholt, während ich diese Zeilen tippe. Lediglich ein kleines Ziehen im Kopf stört mich ein wenig. Aber auch das kenne ich nur allzu gut aus meinen vorherigen Fastenerfahrungen.
Neben Müdigkeit und Stimmungseinbrüchen reagiere ich auch mit leichten Kopfschmerzen aufs Fasten. Ein Zeichen für mich, dass mein Körper gerade dabei ist, eingelagerte Abfallstoffe und Toxine auszuscheiden – kein Grund zur Panik also, im Gegenteil.
Als ich vor ein paar Jahren zusammen mit Jens regelmäßig einmal die Woche für 36 Stunden gefastet habe (auf eine solche Zeitspanne kommt man, indem man z. B. abends die letzte Mahlzeit um 20 Uhr zu sich nimmt, den darauffolgenden Tag über fastet und erst am übernächsten Morgen um 8 Uhr wieder etwas isst), waren die ersten Male richtig schwierig und unangenehm.
Damals waren wir das intermittierende Fasten noch nicht gewohnt und spätestens gegen Nachmittag plagten und Müdigkeit und Kopfschmerzen. Aber das wurde mit jedem Mal besser, bis wir unsere Minifasteneinheiten nicht nur symptomlos erlebten, sondern sogar richtig genossen.
Von daher bin ich auch jetzt optimistisch, dass meine Unpässlichkeiten nach den ersten Fastentagen verschwinden werden und ich meine Fastentage in vollen Zügen genießen kann.
Der erste Essenstag
Nach 34 Stunden fasten, nehme ich etwas OPC mit frisch gepressten Zitronensaft zu mit und mache dann ein kleines Workout aus Kniebeugen, gefolgt von Bauchübungen. Dann endlich nach knapp 35 Stunden beginne ich meinen Essenstag mit einer Avocado.
Kurz darauf trinke ich einen grünen Smoothie aus Brokkoli, Orangen, Äpfel, Banane, Kamutgras, Spirulina und Wasser. Später gibt es dann eine ausgiebige Mahlzeit mit Reis, Kichererbsen und Gemüse. Hm, lecker!
Meine 10in2-Diät so ging es weiter
Heute ist der 15.1., mein 6. Fastentag und so ist es mir in den letzten Tagen ergangen:
Auch am 2. Fastentag hatte ich noch leichtes Kopfweh, was auch daran gelegen haben könnte, dass ich morgens jeweils Bittersalz zum Abführen getrunken habe, weil ich den Wunsch danach spürte meinen Darmtrakt zu entleeren, weil ich abends vorher so viel gegessen hatte und für Einläufe keine Zeit bzw. Lust hatte. Der 3. Fastentag verlief beschwerdefrei.
Am darauffolgenden Wochenende habe ich mir zwei Essenstage hintereinander gegönnt. Ich habe also montags, mittwochs und freitags zuvor gefastet und dann samstags und sonntags gegessen. Das ist eine Variante der 10in2-Diät, die viele Menschen auf Dauer erfolgreich praktizieren.
Mir sind die zwei Essenstage hintereinander allerdings nicht so gut bekommen. Jedenfalls fiel es mir am Montag darauf wieder schwerer zu fasten als die beiden Fastentage zuvor.
Es gab zwar keine Kopfschmerzen, aber ich stellte mein Experiment in Frage, und es kostete mich einiges an Überwindung an diesem Tag nichts zu essen. Auch der 5. Fastentag verlief ähnlich.
Jeweils gegen 15 Uhr erlitt ich einen Tiefpunkt, an dem meine Motivation in den Keller sank und ich darüber nachdachte das Fasten abzubrechen. Spätestens gegen 18 Uhr, meistens nach dem Spaziergang mit den Hunden, ging meine Stimmung dann jedoch wieder nach oben und ich freute mich, dass ich bereits so lange an diesem Tag schon durchgehalten hatte.
Der Gedanke daran, dass ich bereits am nächsten Morgen wieder etwas essen konnte, motivierte mich dann und am Abend stieg mein Energielevel dann auch wieder etwas an und ich wurde teilweise noch recht produktiv.
Die Essenstage bei der 10in2-Diät
An den Essenstagen wachte ich in der Regel ohne Hunger und gut gelaunt und voller Energie auf. Ich wusste ja, heute kann ich essen, was ich will:) Zuvor ließ ich es mir jedoch nicht nehmen, die Fettverbrennung noch einmal so richtig durch ein intensives Training anzukurbeln.
Gegen 11 bis 13 Uhr startete ich meine Essenstage dann mit erst einmal mit etwas Rohkost (Avocado, Salat, grüner Smoothie) und aß gegen 15 bis 16 Uhr Brot oder Haferflocken. Eigentlich wäre ich dann schon satt gewesen, doch aus dem Gefühl heraus, mich für den bevorstehenden Fastentag wappnen zu müssen, nahm ich dann abends noch eine gekochte Mahlzeit zu mir.
Heute am 6. Fastentag bin ich nicht so fit, das liegt aber glaube ich daran, dass meine Periode im Anmarsch ist.
19.1. Tag 15 der Challenge
7 Fastentage liegen nun hinter mir. Heute ist Dienstag und damit ein Essenstag. Doch heute ist etwas anders. Beim Aufwachen hatte ich nicht nur absolut keinen Hunger, sondern auch absolut keine Lust etwas zu essen!
Normalerweise freute ich mich bisher an Essenstagen sehr aufs Essen. Das war heute anders. Trotzdem habe ich dann nach dem Training eine Avocado und etwas Sellerie, dann einen grünen Smoothie gegessen.
Jetzt ist es schon halb fünf am Nachmittag und ich bin immer noch pappsatt und habe null Appetit. An den Essenstagen zuvor konnte ich gar nicht genug bekommen und hatte durchgehend Hunger sowie auch Lust zu essen und musste mich zwischendurch stark bremsen, nicht zu viel zu essen. Das ist heute wirklich auffallend anders.
22.1. = 9. Fastentag bei der 10in2-Diät
Es ist Freitag 19:30 Uhr an meinem 9. Fastentag und es geht mir blendend. Gegen 15 Uhr hatte ich etwas Hunger, aber den auszuhalten war kein Problem. Die letzten beiden Fastentage war es morgens nach dem Aufwachen so als ob meinem Körper und meinem Geist bereits klar gewesen wäre, dass heute nichts gegessen wird. Weder meine Stimmung noch mein Körpergefühl leiden darunter. Im Gegenteil, ich beginne sogar mich auf die Fastentage zu freuen:)
Was mir noch auffällt: Ich entgifte anscheinend sehr stark über die Zähne bzw. den Mundraum. Trotz Ölziehen und gründlicher Zahnreinigung am Morgen habe ich bereits Nachtmittag wieder belegte Zunge und Zähne. Das ist auch heute so, aber bereits deutlich schwächer als an den ersten Fastentagen.
Außerdem habe ich seit heute Morgen paar Pickelchen im Gesicht. Was entweder auf die verstärkte Entgiftung zurückzuführen ist, oder auch daran liegen kann, dass ich vor zwei Tagen meine Periode bekommen habe, die ansonsten übrigens absolut beschwerdelos ablaufen! Kein Kopfweh, keine Gereiztheit, keine Bauchschmerzen – das gab´s schon lange nicht mehr!
Ebenfalls interessant: Seit Montag habe ich große Lust auf gesundes Essen. Die Lust auf Nudeln und Spaghetti – eine große Leidenschaft von mir – ist fast ganz verschwunden. Brot esse ich zwar noch, aber ich merke immer deutlicher, wie schwer es mir im Magen liegt und dass es mir nicht gut tut. Ich habe große Lust auf aktivierten Quinoa und Kichererbsen. Hm, da läuft mir auch jetzt gerade das Wasser im Munde zusammen.
Am Samstag und Sonntag folgen zwei Essenstage. Am Montag halte ich es nicht durch, den ganzen Tag zu fasten. Ich beschließe, mein 10in2-Experiment zu beenden und kehre zurück zum täglichen intermittierenden Fasten mit 16-stündigen Essenspausen am Tag. Trotzdem nehme ich einiges mit aus dieser Erfahrung. Ach so, abgenommen habe ich in dieser Zeit natürlich auch, ca. 3 Kilogramm weniger sind es geworden.
Wie ist das bei Dir? Hast Du die 10in2-Diät auch schon mal getestet oder einen ganzen Fastentag eingelegt? Ich freue mich über Deinen Kommentar.
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Last Updated on 9. August 2020 by Marion Selzer
Wer schreibt hier?
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Hi, ich bin Marion. Ich bin Diplom-Juristin und zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.
Intermittierendes Fasten begleitet mich seit vielen Jahren. Für mich ist das eine hervorragende Methode, um mein Gewicht zu regulieren, ohne mich dabei beim Essen in Auswahl oder Menge beschränken zu müssen.
Mit meinen Beiträgen, möchte ich Dir Lust machen, einmal auszuprobieren, ob Intervallfasten auch Dein Leben bereichern kann.
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3 Kommentare
[…] (hatte ich mir schon für letztes Jahr vorgenommen und da immerhin 9-mal gefastet bis zum 20.1. ausführlich dazu hier>>), wurde dann IF 20/4, sprich 20 Stunden am Tag fasten und 4 Stunden […]
[…] Solche Situationen kenne ich bereits von meinen 36-stündigen Fasteneinheiten. […]
[…] Hier geht’s zu einem ausführlichen Erfahrungsbericht der 10in2-Methode>> […]