Intervallfasten und Insulin: Wie Essenspausen Diabetes, Insulinresistenz und Hyperinsulinämie vorbeugen und rückgängig machen können
Inhaltsverzeichnis
Intermittierendes Fasten und seine positive Wirkung auf den Insulinspiegel, Stoffwechsel und Fettverbrennung
Intervallfasten hat einen positiven Einfluss auf die Insulinausschüttung. Die regelmäßigen Essenspausen beim intermittierenden Fasten erhöhen die Insulinsensitivität der Zellen. Das bedeutet, dass der Körper Insulin effektiver nutzen kann und weniger von diesem Hormon produziert werden muss. Dadurch bleibt der Insulinspiegel niedrig.
Chronisch erhöhte Insulinspiegel sind der Vorbote vieler Zivilisationserkrankungen und führen langfristig zur Insulinresistenz. Zum Beispiel stoppt die Fettverbrennung, wenn der Insulinspiegel zu hoch ist. Insulin macht dick, krank und lässt uns vorzeitig altern.
Dazu ausführlich ein Artikel auf unserem Gesundheitsportal Inspiriert-Sein.de>>
Durch regelmäßiges Intervallfasten bleibt eine gesunde Insulinsensitivität der Zellen erhalten, das beugt Insulinresistenz, Übergewicht, Fettleibigkeit, Diabetes-Typ 2 und Fettleber vor.
Insulin ist nicht per se schlecht: Insulin übernimmt wichtige Aufgaben im Körper
Insulin ist ein Aufbau- und Speicher-Hormon, das in den Beta-Zellen, die sich in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse befinden, gebildet wird. Es ist nicht generell schlecht, sondern übernimmt wichtige Aufgaben in unserem Körper.
Insulin sorgt zum Beispiel dafür, dass die Nährstoffe aus unserer Nahrung in die Zellen gelangen. Sobald wir Nahrung zu uns nehmen, steigt der Insulinspiegel.
Darüber hinaus ist Insulin auch wichtig für die Sättigung, den Wasserhaushalt und die Zellteilung.
Ausführlich dazu auf unserem Gesundheitsportal Inspiriert-Sein.de – Die 7 Aufgaben von Insulin>>
Die heutige Lebensweise, insbesondere die Ernährung, provoziert chronisch erhöhte Insulinspiegel = Hyperinsulinämie
Jede Form von Kalorien führt zu einer Insulinausschüttung und lässt den Insulinspiegel ansteigen. Fette deutlich weniger als Kohlenhydrate und Eiweiß, aber auch sie können nur durch Insulin verstoffwechselt. Durch die heute übliche Ernährungsweise mit drei Hauptmahlzeiten und einigen Zwischensnacks sind unsere Blutinsulinwerte im Prinzip durchgehend und dauerhaft erhöht.
Schnell verdauliche Kohlenhydrate aus Weißmehlprodukten, Reis, Pommes, Chips und Zuckerhaltigem sowie Aminosäuren aus Milch und Fleisch treiben die Insulinausschüttung besonders in die Höhe – vor allem, wenn sie zusammen in einer Mahlzeit gegessen werden.
Am ungünstigsten sind also gesüßte Milchkaffees, Milchshakes, Fruchtjoghurts, Käse-/Wurstbrötchen, Spaghetti Bolognese, Burger mit Pommes oder Steak mit Kartoffeln – und genau das essen viele von uns täglich!
Zu wenig Bewegung und Schlaf, zu viel Stress, Kunstlicht und zu viele digitale Reize verschlimmern die Lage noch.
Hyperinsulinämie ist gefährlich: Zu viel Insulin im Blut macht dick, gefräßig, krank und lässt uns schneller altern!
Ein durchgehend erhöhter Insulinspiegel, die sogenannte Hyperinsulinämie, belastet unser gesamtes System. Die Zellen reagieren immer weniger gut auf das Hormon (Stichwort: Insulinresistenz), wodurch der Stoffwechsel entgleist.
Die Folgen sind ein durchgehend erhöhter Blutzuckerspiegel und eine schlechtere Nährstoffversorgung der Zellen und das, obwohl der Körper die ganze Zeit überdurchschnittlich viel Insulin produziert!
Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen Blutgefäße und Organe und führen zur Bildung von AGEs, die im direkten Zusammenhang mit vorzeitiger Alterung stehen.
Dazu ausführlich auf unserem Gesundheitsportal Inspiriert-Sein.de>>
Ist der Insulinspiegel zu hoch, kann kein Körperfett mehr verbrannt und in Energie umgewandelt werden. Wir fühlen uns müde, schlapp und werden immer dicker und gefräßiger. Denn Insulin spielt auch bei der Sättigung eine entscheidende Rolle.
Dadurch kommt es zur Entgleisung des Stoffwechsels und zu einer Überforderung der Insulin produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Wenn die Bauchspeicheldrüse irgendwann völlig erschöpft ist, droht die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 2. Eine Erkrankung mit weitreichenden Langzeitfolgen wie Erblindung, Nierenschäden usw.
Intervallfasten als Lösung gegen Insulinsresistenz und Hyperinsulinämie: Durch Essenspausen Insulin senken
Wie wir gesehen haben, sind Kalorien aller Art ein Trigger für die Ausschüttung von Insulin. Mit jedem Bissen, den wir zu uns nehmen, wird die Insulinproduktion angekurbelt.
Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Essenspausen beim Intervallfasten, sprich Fasten, die effizienteste und konsequenteste Strategie ist, um den Insulinspiegel zu senken.
Solange wir nichts essen, solange braucht kein Insulin ausgeschüttet zu werden. Da regelmäßiges Fasten den Insulinspiegel zuverlässig senkt, kann es die Insulinsensitivität deutlich verbessern.
- Halberg, N.: »Effect of intermittent fasting and refeeding on insulin action in healthy men«. J Appl Physiol., Dezember 1985, 99 (6): S. 2128–2136
Essenspausen senken Insulinspiegel → das fördert die Fettverbrennung!
Wenn die Zellen wieder sensibel auf das Hormon Insulin reagieren und die Insulinspiegel während der Essenspausen beim Intervallfasten niedrig gehalten werden, können auch überschüssige Fettablagerungen im Körper wieder abgebaut werden.
Denn Fettverbrennung ist in erster Linie eine Frage der Hormone und ganz besonders des Insulins! Ist der Insulinspiegel zu hoch, hat der Körper keinen Zugriff aufs Fettgewebe. Im Gegenteil, hohe Insulinwerte triggern sogar die Fetteinlagerung!
Ausführlich über diese Zusammenhänge haben wir in diesem Artikel berichtet>>
Fettverbrennung effektiv, dauerhaft und gesund – So funktioniert´s Webinar Aufzeichnung mit Jens
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Der niedrige Insulinspiegel ausgelöst durchs intermittierende Fasten hat nicht nur einen positiven Effekt auf die Gewichtsabnahme, sondern auch auf Gehirn, Leber und Bauchspeicheldrüse.
Bleibt der Insulinspiegel lange genug niedrig, werden diese Organe entfettet und verjüngt. Fettleber, Insulinresistenz und Leptinresistenz werden so verhindert oder sogar wieder rückgängig gemacht. Das stärkt diese Organe in ihrer Arbeits- und Funktionsweise.
Interessante Studie an Mäusen: Weniger Fett durch Intervallfasten
Die Versuchstiere wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Während die Mäuse der 1. Gruppe so viel fressen durfte, wie sie wollte, wurden die Tiere der zweiten Gruppe auf eine Intervallfastenkur gesetzt. Sie erhielten im Wechsel einen Tag lang unbegrenzt Zugang zum Futter, während ihnen das Futter am nächsten Tag komplett vorenthalten wurde.
Nach fünf Wochen war der Körperfettanteil der Tiere aus der ersten Gruppe im Vergleich zu dem der Mäuse aus der Intervallfastengruppe deutlich höher. Gleiches Ergebnis wurde auch beim Fettgehalt in der Bauchspeicheldrüse festgestellt.
- Original: Quiclet, C. et al: Pancreatic adipocytes mediate hypersecretion of insulin in diabetes-susceptible mice. Metabolism. 97, 9−17 (2019).
Verfettete Zellen in der Bauchspeicheldrüse und eine Fettleber stehen in direktem Zusammenhang mit Insulinresistenz und Diabetes Typ 2.
Dazu Professorin Annette Schürmann, Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und Sprecherin des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD):
„Fettansammlungen in Organen wie Leber, Muskeln oder gar den Knochen wirken sich negativ auf diese Organe und den gesamten Körper aus. So können Körperzellen weniger stark auf das blutzuckersenkende Hormon Insulin reagieren und eine Insulinresistenz ausbilden.“
Fazit: Essenspausen beim Intervallfasten für gesunde Insulinspiegel und gegen Insulinsresistenz und Hyperinsulinämie
Intermittierendes Fasten erhöht also nachweislich die Insulinsensitivität der Zellen und beugt dadurch auch der Entstehung von Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen vor.
Gekoppelt mit einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann intermittierendes Fasten sogar zur Heilung von bereits bestehenden Diabetes-Erkrankungen beitragen.
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5394735/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10524500
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24838678
Der Biologe Valter Longo konnte 2017 in einer Studie an Mäusen zeigen, dass dies nicht nur für Diabetes Typ 2, sondern auch für die Behandlung von Typ 1-Diabetes gilt!
Darüber hinaus ist Intervallfasten auch noch kostenlos und kommt ohne gefährliche Nebenwirkungen aus. Na, wenn das mal keine Motivationsgrundlage ist, um den täglichen Essenspausen eine Chance zu geben?
Insulin-Webinar: Insulinresistenz und Hyperinsulinämie – Folgen, Ursachen, Behandlung und Vorbeugung
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Wer schreibt hier?

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Hi, ich bin Marion. Ich bin Diplom-Juristin und zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.
Intermittierendes Fasten begleitet mich seit vielen Jahren. Für mich ist das eine hervorragende Methode, um mein Gewicht zu regulieren, ohne mich dabei beim Essen in Auswahl oder Menge beschränken zu müssen.
Mit meinen Beiträgen, möchte ich Dir Lust machen, einmal auszuprobieren, ob Intervallfasten auch Dein Leben bereichern kann.
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1 Kommentare
[…] die Empfehlung dreimal am Tag zu essen halten wir für wenig sinnvoll, sondern setzen zur Vorbeuge und Behandlung von Insulinresistenz auf tägliche Nahrungspausen im Rahmen vom Intervallfas…. Fasten, also der Verzicht auf Kalorien, ist eins der effektivsten Maßnahmen, um den […]