Mein Intervallfasten-Experiment: IF 20/4 – Teil 2
20 Stunden fasten, 4 Stunden essen: Meine Erfahrungen mit Intervallfasten 20/4
Meine Erfahrung mit Intervallfasten 20/4: Wieso ich mich für ein einmonatiges Intervallfasten nach der IF 20/4 Methode entschieden habe, kannst Du hier, auf unserer zweiten Seite www.inspiriert-sein.de nachlesen. Heute möchte ich Dir erzählen, wie es mir mit der Intervallfasten Methode 20/4 in der ersten Woche ergangen ist.
Intervallfasten 20/4 – Meine Erfahrung
IF 20/4 Tag 1
Es geht mir erstaunlich gut an Tag 1. Die erste Mahlzeit gibt es erst um kurz nach 18 Uhr, eigentlich hätte ich heute problemlos den ganzen Tag fasten können, aber wenn der Kopf aufs Essen eingestellt ist und Jens dann auch noch etwas gekocht hat, ist es doch angenehmer, etwas zu essen. Und es tut mir auch gut. Nach einer kleinen Pause esse ich noch mal um 21 Uhr etwas und komme so auf ein Essensfenster von gerade einmal drei Stunden.
Tag 2
Es ist 13 Uhr 11. Wir waren gerade am Strand (wir sind den Winter über in Portugal unterwegs, einen Reisebericht findest Du hier>>) und haben dort ein kleines Training gemacht. Vorher waren wir mit den Hunden spazieren, so langsam meldet sich der erste Hunger. Aber ich möchte noch ein bisschen warten, damit mein Essensfenster nicht zu früh endet für heute. Wasser und grüner Tee helfen, der Hunger ist schnell überwunden und ich verbringe noch eine recht produktive Zeit vorm Laptop.
Gegen 16 Uhr meldet sich der Hunger wieder, wir möchten aber erst noch mit den Hunden raus. Was bin ich froh, inzwischen so unabhängig vom Essen zu sein. Der Spaziergang lenkt mich ab und tut mir gut. Umso mehr Lust habe ich nun, etwas zu essen. Nach einer Orange (frisch von hier und damit ganz besonders lecker, hmm) und einem Salat fühle ich mich angenehm satt, aber nicht voll. Das waren ziemlich genau 21 Stunden ohne Essen seit gestern!
Dann fühle mich gestärkt für eine Runde Yoga. Eigentlich wollte ich im Anschluss daran noch etwas am PC arbeiten, merke dann aber, wie mich dieser Gedanke unter Druck setzt, weil ich befürchte, dass dabei zu viel von meinem ja recht knapp bemessenen Essenszeitfenster flöten geht und ich nicht genug zu essen bekomme. Mein Verstand entscheidet also und nicht mein Hungergefühl, jetzt lieber zu essen, um ausreichend Reserve zu haben, um das Fastenfenster des morgigen Tages gut überstehen zu können.
Solche Situationen kenne ich bereits von meinen 36-stündigen Fasteneinheiten.
Beim Gedanken an eine bevorstehende „längere“ Fastenphase aktivieren sich Mechanismen in mir, die vorsorgen möchten. Damit ich auch alles gut überstehe und nicht zu viel Hunger leiden muss, drängen sie mich dazu, es bei meiner letzten Mahlzeit vor der geplanten Fastenphase zu übertreiben. Tzzz ….
Dabei habe ich schon so oft die Erfahrung gemacht, dass Überessen das Fasten nicht leichter macht. Im Gegenteil. Zwar kann auch zu wenig essen am Vortag die Essenspause erschweren, aber nach einer zu üppigen Mahlzeit am Abend habe ich erstaunlicher Weise am nächsten Morgen eher ein Loch im Bauch, als dann, wenn ich am Vortag nicht bis zum Anschlag oder darüber hinaus gegessen habe. Das hat vielleicht mit dem Magenvolumen zu tun, das durch eine zu üppige Mahlzeit extrem ausgedehnt wird und am Morgen immer noch größer ist – keine Ahnung, ich weiß nicht woran das liegt, ich mache nur immer wieder die Erfahrung, dass das bei mir so läuft und bekomme das auch als Rückmeldung von anderen zu hören.
Ich habe allerdings die Hoffnung, dass mein IF 20/4 Experiment mich da weiterbringen könnte, allein dadurch, dass ich dabei jetzt täglich üben kann, anders als beim 36-stündigen Fasten, das ich maximal einmal die Woche mache.
Tag 3:
Ja, ich gebe es zu, ich habe Hunger! Es ist heute schwierig, ihn allein mit Tee zu stillen und er kommt auch andauernd wieder. Da muss ich jetzt wohl durch. Ohne mein Experiment hätte ich längst schon etwas gegessen oder mir zumindest ein wenig Kokosöl im Tee gegönnt. Oder eine Tasse Kaffee mit Sahne? Hm, klingt auch gerade sehr verführerisch. Sonst nehme ich das nicht so streng.
Doch seit wir uns näher mit dem Prozess der Autophagie beschäftigt haben, dem Selbstreinigungsprogramm unserer Zellen, haben wir unsere Regeln für die Fastenphase des Tages etwas angezogen. Seit Juni 2017 halten wir das Zeitfenster von 16 Stunden ganz konsequent ein und verzichten dabei auf Kalorien jeder Form. Keinen Apfel, keine Hand voll Nüsse, kein Eiweißpulver und auch keine weißen oder grünen Smoothies mehr in der Fastenphase.
Selbst das Kokosöl haben wir gestrichen. Einfach, weil die Autophagie am intensivsten abläuft, wenn man keinerlei Kalorien (= Energie) zu sich nimmt. Und wenn schon, denn schon. Wenn wir schon so lange nichts essen, wollen wir auch die volle Bandbreite der Vorteile des Fastens ausnutzen.
Jetzt will ich wissen, wie sich 20-Stunden-Fasten-Fenster auswirken. Verändert sich dadurch etwas, im Vergleich zu meinen bisher 16-stündigen Essenspausen? Oder macht das keinen großen Unterschied mehr? Daher wird jetzt durchgehalten. Maximal etwas Kokosöl werde ich mir genehmigen, wenn´s gar nicht mehr anders geht. Ob es bereits heute so weit ist? Mal sehen, es ist jetzt 15 Uhr, noch drei Stunden, bis ich mit dem Essen beginnen möchte …
Tag 4:
Yeah, ich habe durchgehalten, trotzdem lief gestern nicht alles nach Plan. Wir hatten eine Skypeverabredung mit einem Freund und die zog sich länger hin als gedacht. Es blieb danach keine Zeit mehr, um zu kochen, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als mich mit einer Kleinigkeit zufrieden zu geben. Dabei hatte ich alles so ideal getimt.
Ich habe vor Gesprächsbeginn einen Salat gegessen, etwas Obst und ein paar Mandeln während unserer Unterhaltung nebenbei geknabbert. Das Gemüse war schon vorbereitet zum Kochen für danach, aber dann hat es eben doch nicht mehr hingehauen. Nun ja, man muss Prioritäten setzen. Ich hab das Gefühl, dass bei diesem Experiment Essen einen anderen Stellenwert bekommen könnte als bisher. Mal abwarten.
Heute Morgen habe ich jedenfalls ein recht leeres Gefühl im Magen und befürchte, dass es mir heute sehr schwer fallen wird, bis 18 Uhr mit dem Essen zu warten. Hm, ich weiß, ich könnte das Zeitfenster auch nach vorne verlegen, aber dann müsste ich ja auch grundsätzlich früher mit dem Essen aufhören. Genau das ist ein Punkt, der bei Jens und mir noch ausbaufähig wäre, grundsätzlich nicht mehr so spät zu essen. Aber heute damit beginnen? Eher nicht …
Wie es weiter geht? Das kannst Du in Teil 3 dieser Artikelserie nachlesen>>
Last Updated on 14. September 2019 by Marion Selzer
Wer schreibt hier?

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Hi, ich bin Marion. Ich bin Diplom-Juristin und zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.
Intermittierendes Fasten begleitet mich seit vielen Jahren. Für mich ist das eine hervorragende Methode, um mein Gewicht zu regulieren, ohne mich dabei beim Essen in Auswahl oder Menge beschränken zu müssen.
Mit meinen Beiträgen, möchte ich Dir Lust machen, einmal auszuprobieren, ob Intervallfasten auch Dein Leben bereichern kann.
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