Intervallfasten hat Tradition: Lothar Wendt als Vorreiter für intermittierendes Fasten
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Überschüsse aus der Nahrung speichert der Körper und das macht krank!
Fastenkuren gelten seit jeher als Maßnahme zur Gesundung und Gesunderhaltung. Doch auch intermittierendes Fasten ist keine moderne Erscheinung der Neuzeit. Auch hier gibt es Vorreiter, wie z. B. den Arzt und Gesundheitsforscher Lothar Wendt, der Intervavllfasten bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts seinen Patienten empfahl.
Überschüsse aus der Nahrung werden im Körper gespeichert
Bereits im Rahmen seiner Doktorarbeit wurde Lothar Wendt darauf aufmerksam, dass Überschüsse aus der Nahrung im Körper gespeichert werden und zu Krankheiten, den sogenannten „Speicherkrankheiten“ führen können.
Die 3 Stauspeicher im Körper
Dabei fand Wendt heraus, dass der Körper diese Überschüsse aus der Nahrung in 3 Stauspeichern einlagert:
- im Blut
- in den Kapillarwänden
- im Interstitium (= Teil des Bindegewebes)
Und zwar egal, ob es sich dabei um zu viel Fett, zu viele Kohlenhydrate oder zu viel Eiweiß handelt! Wer immer noch glaubt, es gäbe keinen Eiweißspeicher im Körper und lediglich zu viele Fette und Kohlenhydrate aus der Nahrung machen dick und krank, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegen>>
Dauerhaft überfüllte Stauspeicher machen krank
Er erkannte weiter, dass zu viele Einlagerungen in den oben genannten Speichern die Ursache für folgende Probleme darstellen:
- Gewichtszunahme
- Blutverdickung
- Bindegewebsverdickung und -verdichtung
- Basalmembranverdickung
- Arterien-Intimaverdickung
- Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall
Überernährung als Ursache für zu volle Speicher
Die Ursache für die Ablagerungen ist in erster Linie also die Überernährung mit den Makronährstoffen Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten. Unser System braucht Pausen vom Essen, um die überfüllten Depots wieder abzubauen.
Doch genau das, sprich Phasen ohne Nahrung, kommt in der heutigen Zeit bei uns zu kurz. Von außen erzwungene Nahrungsmittelknappheit gehört – zumindest in weiten Teilen unserer Gesellschaft – glücklicherweise der Vergangenheit an. Doch dieser Luxus wird in unserer Überflussgesellschaft leicht zum Verhängnis. Nahrung ist rund um die Uhr fast überall verfügbar.
Wir sind eine der ersten Generationen, die ständig essen. Auszeiten vom Essen, die bei unseren Vorfahren üblich waren, finden heute kaum noch statt. Drei Hauptmahlzeiten plus Zwischenmahlzeiten sind heute die Regel. Und genau das ist das Problem!
Speicherkrankheiten sind heilbar dank Fasten!
Wenn Überernährung die Ursache ist, dann ist Fasten die Lösung! Genauso wie der Körper Überschüsse aus der Nahrung speichert, kann er diese auch wieder abbauen. Am einfachsten gelingt das durch Fasten, also den freiwilligen Verzicht auf Nahrung. Das erkannte bereits Lothar Wendt.
Laut ihm führt die Speicherentleerung im Hungerzustand zu:
- Gewichtsabnahme
- Blutverdünnung
- Gewebeverdünnung
- Basalmembranverdünnung
- Abbau der Arteriosklerose, Absinken der Zahl der Infarkte
- Dauert der Hunger nach Entleerung der Speicher an, so tritt Tod durch Auszehrung ein.
Lothar Wendt als Vorreiter des intermittierenden Fastens
Lothar Wendt erkannte also die Zusammenhänge zwischen Überernährung und Speicherkrankheiten. Durch logische Schlussfolgerung empfahl er seinen Patienten zu fasten und zwar nicht nur im klassischen Sinne, sondern auch in Form des heute als intermittierendes Fasten bekannte Fasten in Intervallen, was folgende Zitate aus seinem Buch zeigen:
- „Wenn aber der Mensch Nahrung verzehrt, obwohl er von der letzten Mahlzeit noch satt ist, dann nehmen die Zellen der Organe keine Nahrung auf. Vom Darm strömen aber Nährstoffe der überschüssigen Mahlzeit ins Blut und ins Gewebe. So kommt es im Blut und im Interstitium der Organe zum Nährstoffstau.“
- „Ein System, das mit Speichern arbeitet wie der Stoffwechsel des Menschen, darf nicht nur gefüllt, es muss auch in Intervallen entleert werden.“
- „Der Hunger ist für die Erhaltung der Gesundheit genauso wichtig, wie eine ausreichende Ernährung. In einer Epoche der Überernährung tötet das Ausbleiben des Hungers genauso viele Menschen wie der Hunger in einer Hungersnot. Nicht nur die am Hunger sterbenden Bewohner der Sahel-Zone in Afrika sind eine Schande für die menschliche Gemeinschaft, sondern genau so die am Völlereitod sterbenden Europäer.“
Autophagie durch Fasten
Die Vorteile von regelmäßigen Hungerperioden sind inzwischen gut belegt und es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die die positiven Auswirkungen von intermittierendem Fasten aufzeigen. Einer der Gründe dafür, weshalb Fasten sich so günstig auf die Gesundheit auswirkt, ist der Prozess der Autophagie, der durch Phasen ohne Nahrung verstärkt wird.
Dabei werden nicht weiter brauchbare Bestandteile und Stoffwechselüberreste in den Zellen unseres Körpers abgebaut und zersetzt. Beim Fasten räumt der Körper sozusagen auf. Das wusste bereits Lothar Wendt, der Folgendes in seinem Buch schreibt:
„Lysosome sind 0,5 Mikren große Bläschen im Plasma aller Zellen des Körpers. Sie enthalten ein Gemisch von über 40 hochaktiven, verschiedenen Enzymen, die Nukleinsäuren, Proteine, Glykogen, Mukopolysaccharide und Lipide abbauen. Die Funktion der Lysosomen besteht in der intrazellulären Verdauung von zellfremden (Heterophagie) oder zelleigenem Material (Autophagie). Lysosome sind also in gewissem Sinne eine Müllverbrennungsanlage der Zelle bzw. eine Wiederaufbereitungsanlage.“
Die Arbeit der Lysosome kann in beide Richtungen gestört sein, so Wendt.
- Durch krankhafte Steigerung, die zu einer Gelenk-Knorpelzerstörung bei der rheumatoiden Arthritis führt. Oder
- durch krankhafte Verminderung entweder durch das Fehlen eines Enzyms oder durch die Funktionsschwäche aller lysosomer Enzyme, z.B. durch Überforderung der lysosomalen Verdauungskapazität durch zu viele Nährstoffe.
„Die wohlausgewogene Funktion dieser winzigen Zellorganellen ist eine der unverzichtbaren Voraussetzungen für Gesundheit und Wohlergehen des Menschen, denn sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig ihrer Funktion führt oft unter Qualen nach langem Siechtum zum Tode.“
Fazit: Wir leben heute in dem Luxus der ständigen Nahrungsverfügbarkeit, es liegt daher an uns, den Ausgleich zwischen Nahrungsaufnahme und Auszeiten vom Essen selbst zu schaffen. Tägliche Essenspausen in Form von intermittierendem Fasten bietet hierzu in unseren Augen eine ideale Lösung.
Last Updated on 14. September 2019 by Marion Selzer
Wer schreibt hier?
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Hi, ich bin Marion. Ich bin Diplom-Juristin und zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.
Intermittierendes Fasten begleitet mich seit vielen Jahren. Für mich ist das eine hervorragende Methode, um mein Gewicht zu regulieren, ohne mich dabei beim Essen in Auswahl oder Menge beschränken zu müssen.
Mit meinen Beiträgen, möchte ich Dir Lust machen, einmal auszuprobieren, ob Intervallfasten auch Dein Leben bereichern kann.
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