Durch (intermittierendes) Fasten chronische Rückenschmerzen vorbeugen und lindern
Inhaltsverzeichnis
Den Darm reinigen und Faszien elastisch halten durch (Intervall-)Fasten und damit Beschwerden im Rücken und gesamten Bewegungsapparat selbst behandeln
Rückenschmerzen sind weit verbreitet und gelten neben anderen Beschwerden im Bewegungsapparat als die häufigste Ursache für Krankschreibungen und Verdienstausfall. Dabei rühren Rückenschmerzen, insbesondere chronische Rückenschmerzen, nicht immer von schlechter Körperhaltung, zu viel Sitzen und zu wenig „artgerechter“ Bewegung her.
In diesem Artikel möchte ich einige Gründe und Ursachen für chronische Rückenschmerzen, wie auch andere „diffuse“ Beschwerden des Bewegungsapparats beleuchten und aufzeigen, weshalb regelmäßiges intermittierendes Fasten oder auch längere Fastenkuren hier die Lösung bieten können!
Rückenschmerzen sind nicht gleich Rückenschmerzen: Die häufigsten Ursachen für Rückenbeschwerden
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, weshalb Menschen in allen Altersklassen chronische und immer wiederkehrende Rückenschmerzen in den verschiedensten Bereichen des Rückens und der Wirbelsäule entwickeln.
Zu viel Sitzen ist mit Sicherheit in den meisten Fällen die Hauptursache. Zu wenig Bewegung im richtigen Maß und vor allem die richtige Form von natürlicher und gesunder Bewegung kommt meist hinzu.
Dann folgen allerhand Gründe, wie muskuläre Verkürzungen, Verspannungen, zu wenig Kraft in der tragenden und aufrichtenden Muskulatur. Auch psychisch-emotionale Ursachen, wie mangelndes Selbstvertrauen, Unsicherheit, Angst, Stress, Schuldgefühle usw. führen über das zentrale Nervensystem und das Hormonsystem ebenfalls zu veränderten Spannungszuständen in der Muskulatur und im Bindegewebe.
Alles, was einen innerlich „herunterzieht“ und einem Angst oder Stress macht, führt zu einer Überspannung der beugenden Muskelketten, das wurde mehrfach wissenschaftlich demonstriert und kann damit Rückenschmerzen und andere Beschwerden im Bewegungsapparat nach sich ziehen.
Aber was haben Rückenbeschwerden nun mit (intermittieredem) Fasten zu tun und wie kann Fasten solchen Beschwerden vorbeugen oder sie sogar lindern?
Verfilzungen in den Faszien als häufige Ursachen für Rückenschmerzen
Eine sehr häufige Ursache für chronische, immer wiederkehrende und „diffuse“, also nicht genau bestimmbare Rückenschmerzen, wie auch andere Beschwerden des Bewegungsapparats und der Gelenke haben ihre direkte Ursache in einer zunehmenden Verfilzung des Gewebes!
Auch das, was wir allgemein hin als „Alterssteifigkeit“ und „eingerostete Gelenke“ bezeichnen, sind Folgen und Symptome eines immer spröder werdenden Bindegewebes.
Das Bindegewebe hat unter anderem die Aufgaben, die Muskeln mit den Knochen zu verbinden und dem Körper Festigkeit, Stabilität und Halt, bei gleichzeitig maximaler Elastizität und Beweglichkeit zu verleihen. Im Rücken und Rumpfbereich haben wir viele verschiedene Schichten netzartiger, übereinander liegender und ineinander verwobener Faszien unterschiedlicher Dicke und Festigkeit.
Diese gehen nahtlos über in die Rumpfmuskulatur, die Rippen und die Wirbelsäule, sie stehen in direkten und indirekten Verbindungszügen mit dem Becken und den Beinen, aber auch mit dem Schultergürtel und dem Kopf.
Wenn wir unser, von Natur her reichhaltiges Bewegungspotenzial mit zunehmendem Alter, bzw. bei immer weniger Freizeit, nach und nach immer mehr einschränken, dann beginnen all diese Schichten miteinander zu verkleben.
Verklebungen an Faszien und Bindegewebe entstehen schleichend
Solche Verfilzungen und Verklebungen entstehen meist über viele Jahre. Manchmal sogar über Jahrzehnte. Wir können uns das folgendermaßen vorstellen: Der Hauptbestandteil des faserigen Bindegewebes, aus dem die Faszien, Bänder und Sehnen, aber auch Knorpelgewebe bestehen, ist das Protein Kollagen. Kollagen bildet lange dünne und „klebrige“ Fäden, ähnlich wie Spinnenfäden.
Vergleichbar mit einem Spinnennetz webt unser Körper aus den Kollagenfäden alle möglichen Gebilde und Strukturen verschiedenster Dicke und Reißfestigkeit. Die Kollagenfasern besitzen eine wellenförmige Struktur, wie lockiges Haar und ermöglichen damit einen gewissen Dehnungs- und Elastizitätsspielraum.
Sobald eine Zugbelastung auf die Fasern einwirkt, geben diese soweit nach, bis sie straff gespannt sind und die Wellenstruktur in die Länge gezogen ist. Sobald die Belastung verschwindet, sorgt die Eigenelastizität der Faser dafür, dass diese wieder in die ursprüngliche Wellenform zurück findet.
Das ist die physiologische Grundvoraussetzung für ein geschmeidiges Aneinander-Vorbei-Gleiten der verschiedenen Gewebe und Muskeln und dies wiederum ist die Basis für Beweglichkeit, Dehnbarkeit und Flexibilität.
Ähnlich, wie gekräuselte gewellte Locken zur Verfilzung neigen, wenn sie nicht gekämmt und gepflegt werden, so neigt auch unser Bindegewebe zur Verfilzung. Die feinen Kollagenfasern brauchen regelmäßige Bewegungs- und Dehnungsreize, den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, um immer wieder „gekämmt zu werden“.
Bewegungsmangel und starre Körperpositionen, wie stundenlanges Sitzen und am PC arbeiten führen zur Verfilzung des Bindegewebes. Schleichend, langsam, aber sicher. Und das ist eine Hauptursache für „unerklärbare“ diffuse chronische Rückenschmerzen und Altersteifigkeit.
Die verfilzten Kollagenfasern engen den Bewegungsspielraum und die elastische Dehnbarkeit und Gleitfähigkeit der Gewebeschichten immer mehr ein. Sie werden mit der Zeit spröde, trocknen aus, verhärten wie altes Leder und werden irgendwann brüchig. Dann kann eine plötzliche Bewegung zum Reißen und Brechen dieser Verhärtungen führen. Ein Meniskusriss oder Bandscheibenvorfall haben oft eine lange Vorgeschichte.
Wenn die Sehnenplatten und Faszien im Rücken verfilzen und verkleben, führt die zu chronischen und immer wiederkehrenden Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen. Das Gewebe verdichtet sich immer mehr, da die verfilzten Fasern absterben und ein wahres „Dickicht“ entsteht, wie bei einem verwilderten Garten.
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(Intermittierendes) Fasten hilft, die Verfilzungen in Faszien und Bindegewebe aufzulösen
Bei vielen Rückenpatienten ist der ganze Rücken „verklebt“ mit abgestorbenen und verfilzten Kollagenfasern, in diese dann die neu gebildeten Fasern immer weiter hineinwachsen oder verdrängt werden.
Spannungen, Druck, Nerven- und Muskelentzündungen lösen dann die eigentlichen Schmerzen aus, die mal mehr und mal weniger stark auftreten können.
Beim Fasten kommt der Körper die Möglichkeit, sich solcher Altlasten zu entledigen. Dann werden alle abbauenden und „Müll entsorgenden“ Tätigkeiten massiv gesteigert.
Autophagie beim (Intervall-)Fasten gegen Rückenschmerzen
Ab 14 – 16 Stunden nach einer Mahlzeit beginnt der Körper, die selbstreinigenden Prozesse der Autophagie zu steigern. Mit jeder Stunde nimmt dieser körpereigene „Recycling- und Selbstheilungsmechanismus“ exponentiell zu.
Ab 16 – 20 Stunden ohne Nahrung, wie dies beim Intervallfasten üblich ist, profitiert man bereits enorm von den internen Aufräumarbeiten. Wer täglich 16 – 20 Stunden fastet, unterstützt seinen Körper dauerhaft und langfristig sehr gut bei den Entgiftungs- und Selbstreinigungvorgängen.
Allein durch das tägliche Intervallfasten kann es nach einigen Wochen zu einer deutlichen Linderung von Rückenschmerzen kommen. Wer mehrere Tage am Stück fastet, kann solche Ergebnisse sogar deutlich schneller erhoffen.
Nach drei Fastentagen hat der Körper einen Großteil an Zelltrümmern und abgestorbenen Protein- und Kollagenfragmenten bereits aufgelöst und ist mit deren Ausscheidung und Wiederverwertung beschäftigt.
Nicht selten verschwinden chronische und bislang unerklärbare Rückenschmerzen, deren Ursache in einer jahrelangen Verfilzung der Faszien liegt, nach einem drei- bis fünftägigen Fasten, wie von Zauberhand!
Gezieltes Training, wie besonders lange gehaltene schmelzende Dehnungen, wie sie beim Yin-Yoga üblich sind, unterstützen das „Entfilzen und Durchkämmen“ der Faszien sehr gut. Während des Fastens sollte man jedoch der aktuellen Verfassung entsprechend trainieren, um sich nicht zu überfordern.
Um die Autophagie zu fördern und die Entwirrung des Bindegewebes zu stimulieren, ist ein intensives Training allerdings nicht nötig. Das (Intervall-)Fasten und die regelmäßige tiefgehende Streckung der Sehnen, Bänder, Faszien und der dazugehörigen Muskeln ist in der Kombination unschlagbar.
Auch ein verschlackter Darm kann auf das Gewebe einwirken
Die Muskeln und Faszien im Rücken- und Rumpfbereich können auch durch Toxine und Giftstoffe aus dem Dickdarm ihre Elastizität verlieren. Durch Diffusion können sich Gifte aus einem, durch jahrelange Fehlernährung und Candidabefall verschlackten Dickdarm in die umliegenden Gewebeschichten ausbreiten.
Auch das ist ein schleichender und oft lange symptomlos verlaufender Prozess, der erst dann Beschwerden macht, wenn „das Fass zum Überlaufen voll ist“, sprich wenn die „Speicherkapazität“ des Bindegewebes erschöpft ist.
Der Lendendarmbeinmuskel, der für die Beugung des Hüftgelenks zuständig ist, kann durch Verspannung, Verkürzung und Verhärtung Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich auslösen. Durch zu viel Sitzen, aber auch durch chronische Darmbeschwerden kann es in diesem Muskel zu Problemen kommen.
Gifte, die über den Darm nicht richtig abtransportiert oder die vor Ort von Hefepilzen oder anderen Parasiten gebildet werden, können diesen Muskel unter Stress und Spannung setzen.
Bereits eine tägliche Essenspause von 16 Stunden wie beim Intervalfasten hat eine unglaublich positive Wirkung auf den Darm. Zum einen bleibt genug Zeit, um die dünnen Darmschleimhäute zu reinigen und von Abfallstoffen zu befreien und zum anderen werden durch das Fasten bestimmte Ketonkörper freigesetzt, die sich günstig auf die Darmflora auswirken.
Regelmäßiges Intervallfasten oder längere Fastenkuren, begleitet durch eine Ernährungsumstellung und eine gezielte Darmsanierung durch Darmreinigungen mittels Hydro-Colon-Anwendungen oder Einläufen und die Zufuhr guter Probiotika können helfen, chronische Rückenschmerzen zu lindern oder ganz zum Verschwinden zu bringen.
Webinar mit Jens zum Thema Rückenschmerzen
und anderen Beschwerden im Bewegungsapparat
Aufzeichnung vom 26.1.20
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Last Updated on 4. Juli 2020 by Marion Selzer
Wer schreibt hier?
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Hi, ich bin Jens. Ich bin Heilpraktiker und Personaltrainer.
Intermittierendes Fasten ist für mich eine der effektivsten Methoden, um meinen Körperfettanteil niedrig zu halten und gleichzeitig den Fokus auf Muskelaufbau zu richten.
Mit meinen Beiträgen möchte ich Dich dazu inspirieren, Intervallfasten einmal selbst auszuprobieren.
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