Was macht Autophagie im Körper?
Inhaltsverzeichnis
Im Gespräch mit Christian Dittrich-Opitz zum Intervallfasten über die 3 wichtigsten Vorteile des körpereigenen Zellrecycling-Programms der Autophagie
Was macht Autophagie im Körper? Welche Vorteile bringt dieses körpereigene Recycling- und Reparaturprogramm der Zellen? Und wieso gibt es nichts vergleichbar Effektives wie das Einhalten der Essenspausen beim Intervallfasten (intermittierenden Fasten), um die Autophagie zu verstärken?
Diese und weitere Fragen habe ich vor Kurzem dem Gesundheits- und Ernährungsexperten Christian Dittrich-Opitz gestellt und zwar im Rahmen eines Gespräch zum Thema Intervallfasten, das ich mit Christian anlässlich unserer Interview-Experten-Reihe für unseren YouTube Kanal „Inspiriert-Sein TV“ gehalten haben.
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Die 3 wesentlichen Vorteile von Autophagie
1. Abbau von schädlichem Proteinmüll im Körper durch Autophagie
Solange wir nahrungsgesättigt sind (solange unser Körper also mit der Verdauung von Nährstoffen aus der letzten Nahrungsaufnahme beschäftigt ist), recycelt der Körper Proteine. Das klingt zunächst einmal gut: Recycling als Ressourcennutzung.
Aber ein Recycling ist fast immer ein Down-Cycling. Das heißt mit jeder Runde Recycling verschlechtert sich die Qualität des Ausgangsstoffs. Und das ist auch bei den körpereigenen Proteinen so.
Wenn diese immer wieder recycelt werden, hat man im Laufe der Zeit eine ganze Menge an schadhaften Proteinen im Körper. Diese Proteine werden irgendwann von der Zelle abgegeben, was man als SASP bezeichnet = Senescence-Associated Secretory Phenotype. Oder zu deutsch: Mit Alterung in Verbindung gebrachter Eiweißmüll.
Vom Protein-Recycling zur Autophagie
Nun funktioniert dieser Recycling-Prozess solange der Körper ein Enzym namens IMP-ase (= Inosinmonophosphatase) produziert. Nach 12 bis 14 Stunden ohne Nahrung hört der Körper auf, dieses Enzym zu bilden und dann beginnt Autophagie.
Autophagie bedeutet übersetzt so viel wie „sich selbst essen“. Die Zellen bauen also den Proteinmüll ab und produzieren daraus entweder Energie für den Körper oder neues Baumaterial für Zellen und Gewebe.
In diesem Artikel erklären wir den Prozess der Autophagie ausführlich>>
Muskelabbau durch Autophagie?
Ein Gedanke, der viele Menschen abschreckt, weil sie befürchten, dass die durch das Fasten in Gang gesetzte Autophagie wertvolles Eiweißgewebe wie z. B. Muskeln im Körper abbaut.
Das passiert allerdings erst, wenn wir zwei Monate lang fasten. Bei manchen Körpertypen auch etwas vorher. Aber wer fastet schon vier Wochen oder länger?
Die Eleganz beim intermittierenden Fasten liegt ja gerade darin, dass wir nur wenige Stunden nichts essen und die Autophagie für ein, zwei oder vielleicht auch fünf Stunden lang ansteigt. Aber in einem solch kurzen Zeitraum wird definitiv NUR schadhafter Proteinmüll abgebaut!
Wir bleiben beim Intervallfasten also weit weg von der Grenze, wo der Körper funktionelles Muskelgewebe abbaut.
Proteinmüll entfernen durch Autophagie beim Intervallfasten
Während der Autophagie beginnt der Körper also die mit Seneszenz (= Alterung) assoziierten sekretorischen Proteine, wie z. B. Beta-Amyloide oder Tauproteine, die wir bei Alzheimer-Patienten im Gehirn finden, abzubauen. Und zwar ausschließlich!
Wertvolles Eiweißgewebe aus Muskeln bleibt davon unberührt!
Autophagie ist also zur Prävention zur Ansammlung schadhafter Proteine unglaublich wichtig. Wir erhöhen dadurch die Chance, länger zu leben und beugen degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz vor.
2. Zellreparatur durch Autophagie
Gleichzeitig beginnt der Körper zu dem Zeitpunkt, wo die Autophagie anfängt, Sirtuine auszuschütten, aktiviert durch die Sirt-Gene. Diese Sirtuine scannen Zellen und reparieren Schäden an Zellmembranen.
In dieser Effizienz findet das NUR bei Nahrungsnüchternheit statt.
Es gibt nur eine andere Möglichkeit, Sirtuine in ähnlich effektiver Art zu stimulieren und zwar durch die Einnahme von hochdosiertem Trans-Resveratrol. Effektive Dosen sind aber recht teuer.
Da stimuliert Christian Dittrich-Opitz die Sirtuin-Produktion doch lieber durch die Nahrungsnüchternheit beim intermittierenden Fasten 🙂
3. HGH und Verjüngung durch Autophagie
Ganz unabhängig von diesen Reinigungs- und Regenerationsarbeiten produziert der Körper bei längerer Nahrungsabstinenz auch vermehrt HGH. Dieses Wachstumshormon ist bei Erwachsenen extrem wichtig für den Erhalt von Knochen, Bindegewebe, Knorpeln, Faszienstrukturen und auch Muskeln.
Dieser Effekt ist besonders stark, wenn wir uns während der Fastenphase beim Intervallfasten bewegen (= Nüchterntraining).
Körperliche Bewegung ist ein entscheidender Punkt für gute Gesundheit, ist aber nur halb so wirksam, wenn wir vorher gegessen haben.
Fazit: Intervallfasten = unschlagbar für Zellreinigung und Zellreparatur
Jeden Tag für einige Stunden nichts zu essen, kostet nichts und ist, wie wir sehen ein großer Gewinn für die Gesundheit unserer Zellen.
Welche Vorteile intermittierendes Fasten gerade auch in einer Zeit der emotionalen und mentalen Reizüberflutung hat, erfährst Du in dem Interview mit Christian Dittrich-Opitz. Über die Autophagie sprechen wir ab Minute 45 und 11 Sekunden:
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Wer ist Christian Dittrich-Opitz?
Wir folgen Christians Arbeit nun schon seit ein einigen Jahren und sind so begeistert von seinem Wissen und seiner Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge in leicht verständliche Worte zu fassen, so dass wir bei ihm auch die Ausbildung Berater für bioelektrische Gesundheit gemacht haben. Wirklich eine Bereicherung auf verschiedenen Ebenen!
Falls Du Dich für die Themen Gesundheit, Ernährung und Lebensenergie interessierst, solltest Du unbedingt mal einen Blick auf Christians Homepage werfen. Hier findest Du viele kostenlose Artikel zu den genannten Themen und kannst Dich über die Angebote von Christian (Bücher, Seminare, Ausbildung) informieren.
Last Updated on 25. August 2020 by
Wer schreibt hier?

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Hi, ich bin Marion. Ich bin Diplom-Juristin und zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin.
Intermittierendes Fasten begleitet mich seit vielen Jahren. Für mich ist das eine hervorragende Methode, um mein Gewicht zu regulieren, ohne mich dabei beim Essen in Auswahl oder Menge beschränken zu müssen.
Mit meinen Beiträgen, möchte ich Dir Lust machen, einmal auszuprobieren, ob Intervallfasten auch Dein Leben bereichern kann.
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2 Kommentare
Ich esse 10.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Und früh um 5 Uhr 1 grosse Tasse grüne Tee.
Sonst viel Mineralwasser am Tage.
Wäre das ok für mich. Habe in 14 Tage schon 3 kg runter.
LG.
Hallo,
grüner Tee und Mineralwasser stören die Fastenphase nicht, ganz im Gegenteil, tun sie dem Körper während dem Fasten sehr gut.
Und es scheint ja auch zu funktionieren. Weiter so!
Liebe Grüße,
Marion und Jens von IF 16/8