Vorteile von Intervallfasten – wissenschaftlich geprüft, praktisch erprobt
Wie wirkt Intervallfasten? Über die positiven Auswirkungen von Kurzzeitfasten
Über die Vorteile von Intervallfasten: Die Heilwirkung von längeren Fastenkuren ist gut erforscht. Fasten zählt zu den ältesten Therapieformen überhaupt und wirkt vorbeugend, lindernd und heilend bei verschiedensten Erkrankungen. Fastenkuren ermöglichen Körper, Geist und Seele eine Art „Neuorganisation“ und sind ein fester Bestandteil der meisten Kulturen und Religionen. Doch nicht für jeden sind längere Fastenkuren geeignet.
Glücklicherweise gibt es eine Alternative: Kurzzeitfasten, auch Intervallfasten oder intermittierendes Fasten genannt.
Immer mehr Studien zeigen, dass regelmäßig angewendete kurze Fastenperioden ähnlich positive Wirkungen auf Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden haben wie Langzeitfasten. Hinzu kommt, dass Kurzzeitfasten für die meisten Menschen viel leichter umsetzbar ist.
Dazu Professor Andreas Michalsen von der Berliner Charité, einer DER Fastenexperten in Deutschland, in einem Bericht auf stern.de: „Studien zeigen, dass auch wenige Fastentage und Essenspausen von 16 Stunden bereits einen positiven Effekt haben. Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin- und Entzündungswerte verbessern sich, das Gewicht geht runter und die Stimmung hellt sich auf.“
Die wichtigsten Vorteile vom Intervallfasten
Inhaltsverzeichnis
1. Intermittierendes Fasten für die Zellgesundheit
Unser Körper besteht aus unzähligen Zellen, die je nach Zelltyp unterschiedliche Funktionen und Aufgaben übernehmen. Sie entwickeln sich aus den noch unspezifischen Stammzellen, die die Fähigkeit haben, sich zu jedem benötigten Zelltyp mit seinen spezifischen Anforderungen zu entwickeln. Wie gut diese Differenzierung gelingt, hängt auch von der Menge des Enzyms Proteinkinase A ab. Je geringer der Gehalt an Proteinkinase A in unserem Körper ist, desto besser können sich Stammzellen spezifizieren.
Wie das Forschungsteam um den Biologen und Altersforscher Valter Longo herausgefunden hat, senken mehrstündige Essenspausen den Gehalt an Proteinkinase A, wodurch die Erneuerung unserer Zellen effizienter abläuft. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb intermittierendes Fasten die Zellgesundheit verbessert und die Chance auf ein längeres und gesünderes Leben erhöht.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24440038
Gleichzeitig regt ein leerer Magen die Autophagie an. Das ist ein körpereigenes Reinigungs- und Recyclingprogramm, bei dem verstärkt Sirtuine ausgeschüttet werden. Sirtuine sind zellschützende Proteine, die Schäden an der DNA ausbessern. Sie sind sozusagen die Gegenmaßnahme des Körpers zu den freien Radikalen, die unsere Zellen angreifen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3106288/
Dank den Forschungen der Genetiker und Biologen Lenny Guarente und David A. Sinclair wissen wir, dass die Enzym-Familie der Sirtuine die Reparaturfähigkeiten unserer Zellen unterstützen und gleichzeitig ihre Abwehrkräfte gegen schädliche Einflüsse erhalten.
http://science.sciencemag.org/content/303/5662/1276.full?ijkey=boCCM4akb2Rj6&keytype=ref&siteid=sci
Sirtuine schützen also unser Erbgut und verlängern die Lebensdauer unserer Zellen und dadurch erhöhen sie auch unsere Lebensspanne! Sirtuine werden erst dann verstärkt produziert, wenn das Verdauungsenzym NAD (= Koenzym Nicotinamidadeninidinukleotid) absinkt oder vereinfacht ausgedrückt, wenn der Magen leer ist. Dazu reichen bereits 12 bis 14 Stunden ohne Nahrung aus. Das ist ein weiterer Grund, weshalb sich mehrstündige Essenspausen positiv auf die Zellgesundheit und unsere Lebenserwartung auswirken.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19079239
Auch, die beim Fasten verstärkt gebildeten Ketonkörper sorgen dafür, dass wir langsamer altern. Beim Fasten stellt die Leber aus Fettsäuren Ketonkörper her, die dem Körper dann als Energiequelle dienen. Im Vergleich zur Energiegewinnung aus Glukose wird bei der Verbrennung von Ketonkörpern deutlich weniger Sauerstoff benötigt. Dadurch entstehen weniger freie Radikale, die eine schädigende und aggressive Wirkung auf Zellen und Gewebe haben.
Die Energiegewinnung aus Ketonen ist damit „sauberer“ und weniger belastend für unseren Körper als die Energiegewinnung aus Glukose.
2. Intermittierendes Fasten wirkt lebensverlängernd und verjüngend
HGH (= Human Growth Hormon) wird von unserer Zirbeldrüse im Gehirn gebildet und hat viele positive Effekte auf unseren Körper. Als anaboles Hormon regt es den Muskelaufbau an, stimuliert gleichzeitig die Fettverbrennung, fördert die Leistungsfähigkeit des Gehirns und stärkt die Knochen. Darüber hinaus wirkt es lebensverlängernd und verjüngend auf unseren gesamten Organismus und wird daher auch als Anti-Aging-Hormon bezeichnet.
Leider lässt die HGH-Produktion bereits ab dem 30. Lebensjahr deutlich nach. Die gute Nachricht: Bereits eine 24-stündige Fastenphase erhöht die Ausschüttung von HGH um 1300 % (!!!) bei Frauen und um 2000 % (!!!) bei Männern!!! Denn HGH kann nur dann vom Körper gebildet werden, wenn der Insulinspiegel niedrig ist. Und dieser bleibt eben nur dann niedrig, wenn wir nichts essen. Intermittierendes Fasten, vor allem in der Kombination mit Sport, ist daher höchst effektiv, damit der Körper mehr von diesem wertvollen Wachstumshormon bilden kann.
http://www.digitaljournal.com/article/305325
Das regelmäßige Hinauszögern der Essensaufnahme hat also tatsächlich unglaubliche Effekte auf die Verjüngung unseres Körpers. Wissenschaftler des Duke Medical Centers haben 2010 herausgefunden, dass die Lebensspanne von Labortieren um 30 % (!) verlängert werden konnte, indem ihnen regelmäßig 2 bis 3 Tage die Nahrung entzogen wurde. Auf den Menschen übertragen, wären das bei einem hoch angesetzten Durchschnittsalter von 100 Jahren spektakuläre 30 Jahre!!!
Allerdings gingen die Wissenschaftler davon aus, dass die Mehrheit der Menschen wohl nicht bereit wäre, dieses Opfer von regelmäßigen 2 bis 3 Fastentagen zu erbringen. Also testeten sie, was passierte, wenn die Tiere regelmäßig nur für wenige Stunden am Tag nichts zu essen bekamen (= intermittierendes Fasten). Und siehe da, auch dadurch, ließen sich ähnlich positive Resultate auf die Lebenserwartung erzielen.
3. Intermittierendes Fasten und das Körpergewicht
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Körpergewicht zu reduzieren. Intermittierendes Fasten scheint hier allerdings unschlagbar zu sein. Durch Phasen ohne Nahrung sinkt der Insulinspiegel, wodurch die Fettverbrennung angekurbelt wird.
Bereits bei mehrstündigen Essenspausen werden verstärkt Wachstumshormon HGH und verschiedene Stresshormone ausgeschüttet. Diese sorgen dafür, dass die Muskelmasse geschützt und der Stoffwechsel beschleunigt wird.
Diese Muskelgewebe schützende und zugleich fettverbrennende Wirkung tritt nur in Phasen ohne Nahrung auf, wie sie beim Intervallfasten regelmäßig durchgeführt werden. Herkömmliche Diäten, bei denen zwar die Kalorienzufuhr gesenkt, aber keine Essenspausen eingehalten werden, entfalten diese Wirkung daher nicht! Hier wird neben dem Fettgewebe in erster Linie Muskelmasse abgebaut, da hier die schützende Wirkung des HGH ausbleibt. Zudem tritt beim intermittierenden Fasten kein Jojo-Effekt auf, was ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber Diäten ist!
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12724520
- https://www.researchgate.net/publication/21608063
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/12088211/
Darüber hinaus regulieren regelmäßige Fastenphasen das Hungergefühl und unkontrollierbare Heißhungerattacken bleiben aus. Um durch Intervallfasten erfolgreich Gewicht abzubauen, müssen lediglich die Essenspausen eingehalten werden. Der Verzicht auf bestimmte Speisen oder das Zählen von Kalorien ist hier nicht nötig. Deshalb ist intermittierendes Fasten auch alltagstauglicher und leichter durchzuhalten als herkömmliche Diäten.
- Harvie M, Howell T: Die 2-Tage-Diät – 2 Tage reduzieren, 5 Tage normal essen. München, Goldmann, 2014.
- Mosley M, Spencer M: The fast diet. The simple secret of intermittent fasting: lose weight, stay healthy, live longer. London, Short Books, 2013
4. Intermittierendes Fasten reguliert den Blutzuckerspiegel
Die typische Ernährung der westlichen Industrienationen basiert auf einem hohen Kohlenhydratanteil in Form von Zucker und Stärke. Süßigkeiten, Pasta, Brot oder Kuchen treiben den Blutzuckerspiegel in die Höhe. Zu hohe Blutzuckerwerte sind eine Belastung für unseren Organismus. Sie schädigen die Blutgefäße, führen zu chronischen Entzündungen, begünstigen die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen und sorgen für eine vorzeitige Alterung.
Dank der regelmäßigen Essenspausen können sich die Blutzuckerwerte beim intermittierenden Fasten normalisieren – allein das bringt wesentliche Vorteile für unsere Gesundheit mit sich, und zwar ohne auf etwas verzichten zu müssen. Damit stellt Intervallfasten eine sinnvolle Alternative zur Low Carb Ernährung dar!
- https://www.cambridge.org/core/journals/proceedings-of-the-nutrition-society/article/div-classtitleeffects-of-intermittent-fasting-on-glucose-and-lipid-metabolismdiv/8803CC1517F53CEF2BF8BFDC06A816D6
- https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0104423013000213
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5. Intermittierendes Fasten harmonisiert den Insulinspiegel → Stichwort Diabetes
Insulin ist ein Hormon, das wichtige Aufgaben in unserem Körper übernimmt. Es sorgt zum Beispiel dafür, dass ein erhöhter Blutzuckerspiegel gesenkt und die Nährstoffe aus unserer Nahrung in die Zellen gelangen. Immer, wenn wir Nährstoffe aufnehmen, schüttet der Körper Insulin aus. Durch die heute übliche Ernährungsweise mit drei Hauptmahlzeiten und einigen Zwischensnacks sind unsere Blutinsulinwerte fast durchgehend erhöht.
Diese sogenannte Hyperinsulinämie bringt unser Hormonsystem aus dem Gleichgewicht und stellt auf Dauer eine enorme Belastung für Körper und Gesundheit dar. Unsere Zellen gewöhnen sich an diese chronisch erhöhten Insulinspiegel und die Insulinrezeptoren werden immer resistenter. Dadurch reagieren sie immer weniger auf die Wirkung von Insulin (= Insulinresistenz). Die Folgen sind ein durchgehend erhöhter Blutzuckerspiegel und eine schlechtere Nährstoffversorgung der Zellen und das, obwohl der Körper die ganze Zeit überdurchschnittlich viel Insulin produziert!
Dadurch kommt es zur Entgleisung des Stoffwechsels und zu einer Überforderung der Insulin produzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Wenn die Bauchspeicheldrüse irgendwann völlig erschöpft ist, droht die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 2. Eine Erkrankung mit weitreichenden Langzeitfolgen, wie Erblindung, Nierenschäden usw.
Intermittierendes Fasten erhöht nachweislich die Insulinsensitivität der Zellen und beugt dadurch auch der Entstehung von Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen vor. Gekoppelt mit einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann intermittierendes Fasten sogar zur Heilung von bereits bestehenden Diabetes-Erkrankungen beitragen.
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5394735/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10524500
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24838678
Der Biologe Valter Longo konnte 2017 in einer Studie an Mäusen zeigen, dass dies nicht nur für Diabetes Typ 2, sondern auch für die Behandlung von Typ 1-Diabetes gilt!
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28235195
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6. Intermittierendes Fasten senkt zu hohen Bluthochdruck
Neben hohen Blutzucker- und Insulinwerten zählt auch chronisch erhöhter Blutdruck zu den Hauptrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall.
In Versuchen an Tier und Mensch konnte wiederholt bestätigt werden, dass intermittierendes Fasten zur Regulation des Blutdrucks führt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12771340
7. Intermittierendes Fasten und die Blutfettwerte
Erhöhte Blutfettwerte stehen ebenso wie erhöhte Blutzucker- und Insulinwerte in direkter Verbindung mit Stoffwechselstörungen wie Fettleber, Übergewicht oder Diabetes. Beobachtungen zeigen, dass intermittierendes Fasten den Gehalt an potentiell gefäßschädigenden Triglyzeriden und LDL-Cholesterinen reduziert, während dabei gleichzeitig die Anzahl der gefäßschützenden HDL-Cholesterine ansteigt.
Varady, Krista A., et al. „Improvements in LDL particle size and distribution by short-term alternate day modified fasting in obese adults.“ British journal of nutrition 105.04 (2011): 580-583.: http://suppversity.blogspot.de/2014/04/alternate-day-fasting-well-researched.html
8. Intermittierendes Fasten für die Herzgesundheit
Intervallfasten hat gleich mehrere positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit. Wie bereits angesprochen, ist Kurzzeitfasten ideal geeignet, um Übergewicht zu reduzieren, was das Herz enorm entlastet. Darüber hinaus profitiert die Herzgesundheit von der regulierenden Wirkung des intermittierenden Fastens auf die bereits erwähnten Blutwerte.
9. Intermittierendes Fasten für die Leber
Immer mehr Menschen leiden heutzutage unter einer Fettleber. Bei deren Entstehung spielt der Alkoholkonsum mittlerweile nur noch eine untergeordnete Rolle. Denn auch ständiges Überessen und die durchgehend erhöhten Blutzucker- und Insulinwerte lassen die Leber verfetten.
Da die Leber eine zentrale Rolle im Stoffwechselgeschehen übernimmt, hat das negative Auswirkungen auf unseren gesamten Organismus. Der Kohlenhydratstoffwechsel verschlechtert sich, eine Gewichtszunahme wird begünstigt, die Entgiftungsfunktionen des Körpers leiden und die Energieversorgung gerät ins Stocken.
Intermittierendes Fasten ist eine ganz hervorragende Möglichkeit, um die Leber zu entlasten und damit einer Leberverfettung vorzubeugen und übermäßige Fettablagerungen in der Leber abzubauen.
https://www.sciencedaily.com/releases/2016/05/160509085347.htm
10. Intermittierendes Fasten für das Gehirn
Während den Essenspausen steigt der Nervenwachstumsfaktor BDNF (= Brain-derived neurotrophic favtor), der dafür sorgt, dass unser Gehirn gesund bleibt und gut funktioniert. BDNF verstärkt die synaptische Plastizität, die Neurogenese und die neuronale Beständigkeit gegen Verletzungen und Krankheit. Dadurch werden Nervenzellen, die krank oder nur wenig leistungsfähig sind, aussortiert und abgebaut. Zugleich werden neue funktionsfähige Zellen gebildet. Neurotrophe Faktoren verbessern also die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Gehirn- und Nervenzellen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3915771/
Auch die beim Fasten gebildeten Ketonkörper, die unserem Gehirn anstelle von Glukose als Energielieferant dienen, haben eine heilende und regenerative Wirkung auf die Gehirnzellen. So kann intermittierendes Fasten die Gefahr der Entstehung neurologischer Erkrankungen wie Konzentrationsstörungen, Demenzerkrankungen oder Morbus Parkinson maßgeblich reduzieren bzw. sich positiv auf deren weiteren Verlauf auswirken.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16899414
11. Intermittierendes Fasten für den Darm
Beim Fasten gewinnt der Körper seine Energie zunehmend aus Ketonkörpern und freien Fettsäuren. Eine bestimmte Art dieser Ketonkörper, die Beta-Hydroxybuttersäure, wirkt sich sehr positiv auf die Darmflora aus.
Zudem wirken die Ruhephasen für die Verdauungsorgane während des Fastens auch hemmend auf das Wachstum und die Ausbreitung der schädlichen Darmbakterien, während die Regeneration der guten Darmbewohner gestärkt wird. Intervallfasten ist damit das wohl effektivste Probiotikum für den Aufbau einer gesunden Darmflora.
Gleichzeitig sorgen die Essenspausen für eine gründliche Reinigung der Darmschleimhaut. Eine Grundvoraussetzung für eine effektive Nährstoffaufnahme und ein intaktes Immunsystem.
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24612255
- https://www.scientificamerican.com/article/the-guts-microbiome-changes-diet/
12. Intermittierendes Fasten für das Immunsystem
Die Forschergruppe um den Wissenschaftler Cheng konnte zeigen, dass die regelmäßigen Fastenphasen beim Intervallfasten das Immunsystem schützen und seine Regeneration fördern.
Fasten fördert die Selbstheilungskräfte der Organe, indem es die Stammzellen stimuliert. Dabei sinkt während der Fastenphase zunächst die Anzahl weißer Blutkörperchen, um nach Beendigung der Fastenphase wieder anzusteigen. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass beim Fasten alte und beschädigte Immunzellen abgetötet werden und die Stammzellen stimuliert werden, neue gesunde Zellen zu bilden.
Die Forscher gehen sogar davon aus, dass regelmäßiges Fasten zum Aufbau eines vollständig neuen Immunsystems führen kann.
Da Essenspausen die Regeneration des Darm fördern und sich hier mehr als zwei Drittel aller Immunzellen befinden, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich Intervallfasten so positiv auf die Abwehrkräfte auswirkt.
13. Intermittierendes Fasten gegen Entzündungen
Allgemein betrachtet sind Entzündungen nicht schädlich, sondern leiten Heilungsprozesse ein. Sie treten immer dann auf, wenn irgendwo im Körper etwas zu reparieren ist. Ist die Reparatur abgeschlossen, klingt die Entzündung von alleine wieder ab.
Wird dieser Heilungsprozess unterdrückt (z. B. durch entzüdnungshemmende Medikamente wie Cortison) oder durch ungünstige Lebensgewohnheiten verhindert, kann der darauf folgende Regenerationsprozess nicht richtig abgeschlossen werden. Als Folge entstehen immer wieder neue Entzündungen. Diese chronischen und oft unterschwelligen Entzündungsprozesse sind es, die durchgehend unsere Gesundheit und Lebensenergie schwächen.
Intermittierendes Fasten sorgt dafür, dass Entzündungen auf natürliche Weise abklingen können, indem die körpereigenen Regenerationsmechanismen stimuliert werden. Blutuntersuchungen bestätigen, dass regelmäßige Fastenphasen den Entzündungsmarker CRP (= Eiweiß C-reaktives Protein) in den Normalbereich zurück bringen.
14. Intermittierendes Fasten gegen Krebs
Wie Versuche an Mäusen gezeigt haben, kann intermittierendes Fasten das Krebswachstum verlangsamen und die Lebenserwartung steigern. Außerdem verstärkt Fasten die Wirkung von Chemo- und Strahlentherapie. Dabei sinken die Nebenwirkungen und die Lebensqualität der fastenden Patienten bleibt im Vergleich zu nicht fastenden Patienten deutlich erhöht.
Forscher vermuten, dass Krebszellen beim Fasten selektiver und stärker von der abtötenden Wirkung der Chemo- und Strahlentherapie getroffen werden als gesunde Zellen. Hinzu kommt, dass viele Arten von Krebszellen regelrecht verhungern, wenn kein Zucker über die Ernährung zugeführt wird. Auch bleibt beim Fasten der Insulinspiegel niedrig, wodurch das Krebswachstum ebenfalls gebremst wird.
- https://jamanetwork.com/journals/jamaoncology/fullarticle/2506710
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4595051/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4942870/
15. Intermittierendes Fasten für eine bessere Stimmung
Die Botenstoffe Serotonin und Benzodiazepine sorgen für eine lebensfrohe und entspannte Stimmung. Wenn der Körper zu wenig von diesen Glücksbotenstoffen und den körpereigenen Beruhigungsmitteln herstellen kann, sinkt die Stimmung. Die Entstehung depressiver Verstimmungen bis hin zu ernsthaften Depressionen und psychischen Erkrankungen hängen mit einem Mangel von Serotonin und Benzodiazepinen zusammen. Hauptproduzent dieser Stoffe ist der Darm.
Rund 90 % der Serotoninmenge und ein Großteil aller Benzodiazepine unseres Körpers werden im Jejunuum, einem Abschnitt des Dünndarms produziert. Das funktioniert nur in Nahrungspausen, wenn das Jejunuum leer und nicht mit der Verdauung von Nahrung beschäftigt ist.
Mehrstündige Essenspausen im Rahmen von intermittierendem Fasten legen den Grundstein dafür, dass ausreichend Serotonin und Benzodiazepine gebildet werden können.
Unterstützt wird die Bildung von Glücksbotenstoffen auch durch die verstärkte Produktion von Ketonkörper beim Fasten. Der biologische Sinn zur Sicherung des physischen Überlebens ist einleuchtend: Unsere Vorfahren hätten Hungerphasen nur schwer überleben können, wenn Nahrungsknappheit zu depressiver Verstimmung und Motivationsverlust führen würden. Gerade dann sind Tatendrang und positive Stimmung wichtig, da sonst der Antrieb zur Nahrungssuche erliegen würde! Aus diesen Gründen führt Intervallfasten zu einer positiven Grundstimmung und besonders viel Energie und Motivation!
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24097021
- https://www.popsugar.com/fitness/Intermittent-Fasting-Stress-Depression-44762526
- https://psychcentral.com/lib/could-skipping-breakfast-relieve-depression/
Fazit: Intermittierendes Fasten ist gesund, praktisch und für (fast) jeden
Im Gegensatz zu längeren Fastenkuren brauchst Du beim Kurzzeitfasten wie IF 16/8 keine besondere Vor- oder Nachbereitung. Bei längeren Fastenintervallen (mehr als 72 Stunden) hängt der Erfolg auch von den richtigen Vor und Nachbereitungen ab. Das gesamte Verdauungssystem wird bei längerem Fasten in eine Art Tiefschlaf versetzt. Hier sind Entlastungs- und Aufbautage mit einer entlastenden Schonkost genauso wichtig, wie eine gründliche Darmreinigung zu Beginn und während der Kur. All das kannst Du Dir beim Intervallfasten sparen und trotzdem erzielst Du bei regelmäßiger Anwendung etwa 80 % der Vorteile von längeren Fastenkuren.
Worauf wartest Du also noch?
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Dieser Artikel ist ursprünglich am 5. Juni 2018 erschienen und wurde zuletzt bearbeitet am 26. Januar 2021. Ältere Kommentare beziehen sich daher auf die ursprüngliche Version.
Wer schreibt hier?
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Hi, ich bin Jens. Ich bin Heilpraktiker und Personaltrainer.
Intermittierendes Fasten ist für mich eine der effektivsten Methoden, um meinen Körperfettanteil niedrig zu halten und gleichzeitig den Fokus auf Muskelaufbau zu richten.
Mit meinen Beiträgen möchte ich Dich dazu inspirieren, Intervallfasten einmal selbst auszuprobieren.
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7 Kommentare
[…] 15 Vorteile von Intervallfasten findest Du hier>> […]
[…] Ausführlich dazu in unserem Artikel: Die 15 gesundheitlichen Vorteile von Intervallfasten – wissenschaftlich geprüft, praktisch erprob… […]
[…] Intervallfasten ist generell sehr unterstützend für unsere Darmgesundheit, wie Du hier auf unserem Intervallfasten-Portal nachlesen kannst>> […]
Hallo, auf der Suche nach Informationen zu IF bin ich auf eurer informativen Seite gelandet, vielen Dank hierfür! Ich bin nun seit 2 Wochen (außer den Wochenenden) dabei und es klappt ganz gut. Im Vordergrund stehen für mich die gesundheitlichen Aspekte, wenngleich 2-3 kg weniger auch nicht schaden. Meine Frage, ich habe gelesen, dass durch das Fasten Adrenalin und Noradrenalin erhöht sind. Ich hatte letzte Woche verstärkt Probleme mit einem erhöhten Ruhepuls (95 – 105), was aber schon länger immer mal wieder mein Thema ist (ebenso wie leichter Bluthochdruck).. Kann das nun mit dem Fasten zusammenhängen, wird es dadurch getriggert bzw. muss sich der Körper erst umstellen? Danke & VG Sylke
Hallo Sylke,
vielen Dank für Deine Rückmeldung zu unserer Seite. Zu Deiner Frage: Zu Beginn können verlängerte Essenspausen durchaus zu Stressreaktionen führen. Die Symptome, die Du beschreibst, können daher durchaus vom IF kommen. Es braucht eine Art Gewöhnung, bis der Körper diesen Stress als positiv wahrnimmt und gut damit umgehen kann. Wie lange diese Gewöhnung benötigt, ist individuell sehr unterschiedlich, sollte aber nach 2 bis 4 Wochen abgeschlossen sein.
Eine Möglichkeit wäre, Deinen Körper langsamer ans Fasten zu gewöhnen, also die Fastendauer wieder zu reduzieren und nur langsam erweitern. Das wäre evtl. einen Versuch wert, wenn Dich die Situation beunruhigt.
Herzliche Grüße,
Marion und Jens
Hallo, ich möchte zur Darmreinigung und zum Entgiften täglich einen Trunk mit Heilerde und Flohsamenschalen einnehmen. Meine Fastenphase geht meistens von 20 bis 13 Uhr. Wann macht es am meisten Sinn, die Heilerde-/Flohsamenschalenmischung zu trinken? Vielen Dank für Eure Mühe und die informative Seite.
Alex
Hallo Alex,
also ich würde den Trunk dann entweder vorm Zubettgehen oder morgens nach dem Aufstehen zu Dir nehmen. Du kannst ihn auch 1,5 h nach Deiner letzten Mahlzeit oder 30 min vor der ersten Mahlzeit zu Dir nehmen.
Ganz liebe Grüße,
Marion